Installation des gebogenen Hamburger Mattenfilters
Der Hamburger Mattenfilter - Kurzbeschreibung
© Dipl.-Ing. Olaf Deters 02/2001
Der Hamburger Mattenfilter ist ein äußerst wartungsarmer
und rein biologisch arbeitender Filter für Süßwasseraquarien,
welcher die ohnehin ablaufenden mikrobiologischen Vorgänge durch seinen
Aufbau und die Dimensionierung unterstützt. Dadurch wird die Wirkung der
Filterbakterien optimiert, bzw. die erforderliche Mulmmenge reduziert.
Der Mattenfilter besteht aus einer quer zur Strömungsrichtung eingebauten
Schaumstoffmatte, welche aufgrund ihrer Abmessungen orthogonal zur Fließrichtung
von dem, Wasser mit einer bestimmten Anströmgeschwindigkeit durchflossen
wird. Der Antrieb erfolgt je nach Beckengröße mit einfachen Lufthebern
oder Kreiselpumpen.
Die Festlegung der Pumpe erfolgt unter Vorgabe der Beckenumwälzung pro
Stunde (1-2x). Daraus ergibt sich in einem weiteren Berechnungsschritt die Mattengröße,
welche die Strömungsgeschwindigkeit auf etwa 5 - 10 cm/Minute festlegt.
Die Mattendicke in Fließrichtung beträgt etwa 5cm. Bei üblichen
Standardbecken ergibt sich die Mattengröße zumeist gleich der Größe
der Seitenscheibe.
Die Matte wird für gewöhnlich im Aquarium mit etwa 2cm Abstand zur
Seitenscheibe angeordnet. Hinter der Matte können Heizung, Thermometer
etc. eingesetzt werden. Die Matte färbt sich nach kurzer Zeit graubraun
und kann mit Javafarn und Javamoos besiedelt werden. Sie wird dadurch nahezu
unsichtbar. Es gibt noch ein paar andere Bauformen des Hamburger Mattenfilters.
Für die Funktion eines Mattenfilter ist eine organische Mindestbelastung
erforderlich. Diese ist in üblichen Aquarien gegeben. Den Wasserwechsel
kann der Hamburger Mattenfilter nicht ersetzen, da es sich um einen aeroben
Filter handelt und Nitrat als Endprodukt herauskommt. Er sorgt aber für
eine enorme biologische Stabilität des Aquariums und reduziert u.a NH4
äußerst zuverlässig und schnell. Aufgrund seiner aktiven Bakterien
kann er anfallende Schwermetalle dauerhaft akkumulieren. Gereinigt wird ein
Mattenfilter nicht, allenfalls gangbar gehalten. Es reicht dazu, ihn alle paar
Wasserwechsel oberflächig mit abzusaugen.
Näheres zum Mattenfilter incl. der Berechnungstools unter http://www.deters-ing.de (Aquaristik ohne Geheimnisse )
Zuallererst benötigt man 4 Plexiglasstreifen von 5 cm Breite und Aquarienhöhen Länge. Um ein späteres herausrutschen der Matte zu unterbinden kann man noch 3-4 kleine Bohrungen in die jeweils später aussenliegenden Streifen Bohren. Dort kann man dann Angelschnur durchziehen und die Matte somit nach vorne hin stabilisieren. Bei mir war das bisher nicht notwendig, da die Matte sehr fest zwischen den Streifen klemmt.
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Der erste Plexyglastreifen wird mit einem dünne Streifen Silikon festgeklebt. Dann muss man den Bereich in dem die Silikonnaht verlaufen soll mit Tesafilm abkleben, sonst sieht das Ganze geschmiert aus. | Der zweite Streifen ist auch befestigt und mit einer Silikonnaht versehen. Bei 5 cm dicker Matte sollte der Abstand der beiden Streifen 5mm kleiner sein, damit man die Matte richtig hineinklemmen kann. Hier kann man auch recht gut die Bohrungen im äußeren Streifen sehen. |
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Das gleiche an der Rückwand. Bei mir sind die Streifen hier kürzer, da noch ein PVC Rohr darunter verlaufen wird. Man sollte allerdings soweit wie möglich runter, auf jedenfall unter die Sandschicht, da sonst eine kleine Lücke entsteht, durch die Fische hineinkommen können (ist mir passiert) | Fast fertig, fehlt nur noch die rechteste Silikonnaht. Am oberen Glassteg müssen die Streifen auf jedenfall auch verklebt werden, da sie sonst nicht genügend Querbelastung aushalten und mit der Zeit abreissen werden. |
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Die Matte ist 50x60 cm gross, ich habe sie allerdings ersten wie auf dem Bild zurechtgeschnitten und zweitens auf ca 58 cm gekürzt, damit die Abdeckung noch drauf passt. Vorsicht: es sollte auf jedenfall mindestens 5 cm über die Wasseroberfläche hinausschauen, besser 10cm, da sonst regelmässig Fische im Filterbecken schwimmen. | Ansicht von Oben. Hier ist jetzt viel Platz für die Ganze Aquarientechnik. |
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Auf der Filterseite muss man den Powerhead etwas erhöhen, da dieser ja nicht an die Scheibe gepfropft werden kann. Ich habe dazu eine Steckdosenschale (Baumarkt) genommen und alle Löcher ausgebrochen. Darauf steht der Powerhead dann recht gut. Man kann ihn auch mit Silikon noch drauf festkleben. | Nun noch den Powerhead 802 angeschlossen indem ich kurz über dem Sandspiegel ein kleines Loch in die Filtermatte gebohrt habe und den Powerhead durchgesteckt habe. |
Bild fehlt noch | |
Um noch einen abwechslungsreicheren Strömungeffekt zu erzielen, habe ich an das Bereits gelegte PVC Rohr einen zweiten Powerhead 802 angeschlossen, welcher im 4 stündigen Wechselrhythmus mit dem anderen Powerhead seine Arbeit tut. So hat man das eine mal eine reine Kreisströmung, da der Wasserauslass gegenüber der Matte ist und das andere mal eine Wirbelströmung, da das ausgeblasene Wasser entgegen der Strömungsrichtung zurückgesaugt wird. | Ein weitere Vorteil von 2 Powerheads ist die Ausfallsicherheit. Fällt einer der beiden aus (z.B. im Urlaub) dann ist wenigstens noch alle 4 Stunden eine ausreichende Zirkulation vorhanden |